Risiken & Stolpersteine bei Agri-PV: Vertragsdetails, Rückbau, Bodenqualität

November 17, 2025

Agri-PV bietet große Chancen, bringt aber auch klare Fallstricke mit sich. Wer früh die kritischen Punkte kennt, reduziert langfristige Risiken und stärkt die Verhandlungsposition.

Vertragskritische Punkte

  • Unpräzise Definition der betroffenen Fläche führt später oft zu Konflikten. Jede Parzelle muss exakt beschrieben sein.
  • Rückbaukosten sind zwingend zu 100 % beim Betreiber zu verankern – inklusive Module, Fundamente und Trafostation.
  • Zahlungsmodelle müssen inflationsgesichert ausgestaltet sein, ansonsten verliert die Pacht real an Wert.

Technische und betriebliche Risiken

  • Setzschäden durch Pfahlgründungen, insbesondere auf leichten Böden.
  • Einschränkungen im Maschinenverkehr, wenn die Modulhöhe oder Reihenabstände nicht zur betrieblichen Praxis passen.
  • Verschattungseffekte können den Ertrag bestimmter Kulturen mindern, wenn die Anlage nicht standortgerecht geplant ist.

Behörden- und Genehmigungsrisiken

  • Bei Flächen im Außenbereich gilt: Genehmigungsfähigkeit hängt stark von Bundesland, Tiefenbegrenzung, Erschließung und agrarfachlicher Bewertung ab.
  • Netzanschlusskapazitäten sind ein Engpass – ohne verbindliche Zusage keine wirtschaftliche Planung.

Handlungsempfehlungen

  • Pachtvertrag durch juristische Fachstellen prüfen lassen.
  • Klare KPIs zur Bewirtschaftbarkeit (Durchfahrtshöhe, Reihenabstand, Fundamenttyp) vertraglich festlegen.
  • Vertragliche Rückbauverpflichtung festhalten mit Nachweispflicht oder Bürgschaft

Fazit: Die Mehrerträge einer Agri-PV-Pacht sind attraktiv – aber nur dann, wenn Risiken sauber durch Verträge, Technik und Planung kontrolliert sind.

Quellen:
  • Bundesamt für Naturschutz: Agri-PV Nutzungskonflikte & Bodenschutz
  • Fraunhofer ISE: Technische Varianten & Auswirkungen auf Bewirtschaftung
  • TFZ Bayern: Leitfaden Agri-PV Planung/Genehmigung