Agri-PV schafft für landwirtschaftliche Betriebe ein zweites, vollständig wetterunabhängiges Ertragsmodell. Entscheidend ist die richtige Strukturierung des Pachtmodells. Der wirtschaftliche Kern: stabile, langfristige Einnahmen ohne eigenen Kapitaleinsatz.
Erlöslogik
- Pachtzahlungen bewegen sich je nach Region und Projekt zwischen 1.500 und 3.000 €/ha/Jahr für Agri-PV-Systeme mit Maschinenzugänglichkeit.
- Vertragslaufzeiten von 25 bis 35 Jahren sichern planbare Cashflows – unabhängig von Marktpreisen, Erntehöhe oder Wetterextremen.
- Für Minderertrags- und Hofrandflächen ist die Opportunitätsrendite besonders hoch: Die Flächen generieren erstmals einen positiven Deckungsbeitrag, ohne Maschinenstunden und Arbeitszeit zu binden.
Wirtschaftliche Vorteilspunkte
- Keine Investition, kein Betriebsrisiko: Der Betreiber trägt CAPEX, OPEX sowie Rückbaupflicht.
- Landwirte profitieren zusätzlich von sekundären Effekten wie geringerer Verdunstung und stabileren Mikroklimata unter den Modulreihen, was besonders bei Gemüse- und Sonderkulturen den Ertrag stabilisieren kann (u. a. nachgewiesen in Heggelbach, BW).
- Pachtmodell sichert Liquidität – ein zentrales Argument in Zeiten steigender Kosten für Diesel, Dünger und Lohnarbeit.
Praxisempfehlung
- Pachtangebot immer gegen bestehende Flächenrendite und Bewirtschaftungskosten spiegeln.
- Sicherheitsrelevante Punkte (Rückbau, Haftung, Zahlungsmodalitäten) vertraglich klar definieren.
- Wirtschaftliche Effekte anhand einer 20- bis 30-Jahres-Projektion prüfen.
Fazit: Für viele Betriebe ist Agri-PV-Pacht die stabilste und risikoärmste Möglichkeit, die Wertschöpfung der eigenen Fläche signifikant zu erhöhen.
Quellen:
- Fraunhofer ISE: Agri-PV Ertragsstudien Heggelbach
- BfN: Grundlagen Agri-PV
- TFZ Bayern: Wirtschaftlichkeitsbewertungen Agri-PV