Wirtschaftlichkeit eines Verpachtungsmodells: So kalkulieren Landwirte mit Agri-PV

November 17, 2025

Agri-PV schafft für landwirtschaftliche Betriebe ein zweites, vollständig wetterunabhängiges Ertragsmodell. Entscheidend ist die richtige Strukturierung des Pachtmodells. Der wirtschaftliche Kern: stabile, langfristige Einnahmen ohne eigenen Kapitaleinsatz.

Erlöslogik

  • Pachtzahlungen bewegen sich je nach Region und Projekt zwischen 1.500 und 3.000 €/ha/Jahr für Agri-PV-Systeme mit Maschinenzugänglichkeit.
  • Vertragslaufzeiten von 25 bis 35 Jahren sichern planbare Cashflows – unabhängig von Marktpreisen, Erntehöhe oder Wetterextremen.
  • Für Minderertrags- und Hofrandflächen ist die Opportunitätsrendite besonders hoch: Die Flächen generieren erstmals einen positiven Deckungsbeitrag, ohne Maschinenstunden und Arbeitszeit zu binden.

Wirtschaftliche Vorteilspunkte

  • Keine Investition, kein Betriebsrisiko: Der Betreiber trägt CAPEX, OPEX sowie Rückbaupflicht.
  • Landwirte profitieren zusätzlich von sekundären Effekten wie geringerer Verdunstung und stabileren Mikroklimata unter den Modulreihen, was besonders bei Gemüse- und Sonderkulturen den Ertrag stabilisieren kann (u. a. nachgewiesen in Heggelbach, BW).
  • Pachtmodell sichert Liquidität – ein zentrales Argument in Zeiten steigender Kosten für Diesel, Dünger und Lohnarbeit.

Praxisempfehlung

  • Pachtangebot immer gegen bestehende Flächenrendite und Bewirtschaftungskosten spiegeln.
  • Sicherheitsrelevante Punkte (Rückbau, Haftung, Zahlungsmodalitäten) vertraglich klar definieren.
  • Wirtschaftliche Effekte anhand einer 20- bis 30-Jahres-Projektion prüfen.

Fazit: Für viele Betriebe ist Agri-PV-Pacht die stabilste und risikoärmste Möglichkeit, die Wertschöpfung der eigenen Fläche signifikant zu erhöhen.

Quellen:

  • Fraunhofer ISE: Agri-PV Ertragsstudien Heggelbach
  • BfN: Grundlagen Agri-PV
  • TFZ Bayern: Wirtschaftlichkeitsbewertungen Agri-PV